Diese Woche hatte mein zehnjähriger Wallach Fino einen Tierarzttermin für eine Lahmheitsdiagnose. Dabei war er nie offensichtlich lahm gewesen. Ich selber bin als osteopathische Pferdetherapeutin geschult darin, Lahmheitsanzeichen zu erkennen, doch habe ich trotz genauem Hinschauen nichts Eindeutiges gesehen. Und ich war regelmässig mit Fino in Reitstunden, so dass er auch unter den Augen anderer Pferde(fach)leute gearbeitet wurde, doch hatte nie jemand zu mir gesagt, dass mein Pferd irgendwie unklar gehen würde. Eher im Gegenteil: Gerade vergangene Woche war in der Reitstunde wieder sein toller Takt gelobt worden... Überhaupt lief er immer eifrig, fleissig und zufrieden, und ich arbeitete ihn systematisch nach einem individuell angefertigten Trainingsplan. Finos Pulswerte, die ich immer mal wieder nehme, um unser Training zu überprüfen, zeigten eine ausgezeichnete Grundkondition und lieferten keinerlei Anzeichen zur Besorgnis. Er war immer fröhlich, ausgelassen, voller Bewegungsdrang: sei es bei der Arbeit oder im Aktivstall, in dem er in der Herde lebt und sich tatsächlich sehr viel bewegt, rennt und spielt. Ich hatte mich mit dem Schmerzethogramm von Sue Dyson auseinandergesetzt, und da trafen auf Fino nur drei bis vier der Verwaltensweisen zu, die auf Schmerz hindeuteten. (Zwei Verhaltensweisen werden als völlig normal angesehen, ab acht Verhaltensweisen ist definitiv von einer Lahmheit auszugehen.) Also eigentlich ganz viele Hinweise darauf, dass ich ein völlig gesundes Pferd hatte und völlig problemlos weitertrainieren konnte.
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